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Graphik: Eugenik im Wandel der Zeit

Eugenik im Wandel der Zeit

Kurzgeschichte der Eugenik – Viele Menschen in Deutschland glauben, die Eugenik -die Menschenzucht- sei auf den Nationalsozialismus begrenzt gewesen, doch eugenische Ideen ziehen sich durch die gesamte Menschheitsgeschichte. Erste eugenische Utopien finden sich bereits bei Platon (Politea) und gipfeln heute in der Ideologie des Transhumanismus, in Ideen der Mensch-Maschine-Verschmelzung oder der gentechnisch optimierten Menschen.

Frühe Utopien zur Menschenzucht finden sich bereits in Platons Politea, im Gilgamesch-Epos, in der Promotheus-Sage oder der Legende vom Jungbrunnen.

Platon wollte z.B. die Ehe als Fortpflanzungs- und Erziehungsumgebung abschaffen. Die Behörden sollten Männer und Frauen nach guten Eigenschaften aussuchen, sortieren und sie dann zusammenführen. Die Quantität der Eltern und die Qualität ihrer Nachkommen sollten die Behörden kontrollieren. (Platon, Buch IV, Politea)

Bereits in der Spätantike etablierte Augustinus „das Hässliche“, der Schönheit der Schöpfung Abweichende, das Abnorme im christlichen Denken.

Auch gab es in der Antike bereits Ideologien zu Mensch-Gott-Chimären, antike Götter waren halb Mensch, halb Gott und Mensch-Tier-Chimären, wie z.B. die Sphinx, waren halb Tier, halb Mensch, wie wir sie heute im Transhumanismus wiederfinden. Harari nennt die selbst kreierten Menschen „homo deus“, wie sein gleichnamiges Werk zum Transhumanismus, durch Mensch-Maschine-Verschmelzungen und die Genforschung soll in Zukunft der Mensch vom Menschen selbst kreiert werden, wie erste Versuche z.B. beim Einpflanzen eines menschlichen Hirn-Organoids in ein Rattenhirn zeigen.

Körperzentrierte Utopien zur Menschenzucht, die Körper und Geist optimieren sollten, finden sich auch bei Bacon, Descartes und Condorcet.

Die Menschenzucht war von Beginn an Teil der Philosophie und der Politik, später dann auch der politischen Soziologie.

Erst durch Darwin und die mendelsche Vererbungslehre wurde die Menschenzucht auch Bestandteil der Biologie, der Medizin und der Technik. Die Menschenzucht bekam durch Darwin und Mendel einen neuen Aufschwung und gipfelte schließlich im 20. Jahrhundert in den Sterilisations- und Euthanasieprogrammen der Nationalsozialisten. Heute schlägt sich die Eugenik in der Humangenetik nieder und ist neben der Mensch-Maschine-Verschmelzung Teil der Ideologie des Transhumanismus und des Posthumanismus.

Beschäftigte sich die sogenannte positive Eugenik zunächst in erster Linie mit der gezielten Vermehrung der Stärksten und Intelligentesten durch organisiertes Zusammenführen von Männern und Frauen mit den gewünschten Eigenschaften, entstand im 19. Jahrhundert der Begriff der Degeneration.

Datensammlungen als Voraussetzung der Eugenik

Geschichte der Eugenik: Datensammlungen als Voraussetzung

Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Sammeln von Daten der Bevölkerung Teil der Bevölkerungspolitik, die Bevölkerung wird zur ökonomisch bedeutsamen Ressource und zum Projekt systematischer Beobachtung. Die Demographie wurde als neues Wissensgebiet eingeführt als Grundlage zur Steuerung des Staatsapparates, so wurden zunächst Geburten- und Sterberaten gesammelt.

100 Jahre später ordnet sich hier die Verwissenschaftlichung der Fortpflanzung auf zwei Ebenen ein, auf die Ebene von Werten und auf die Ebene der Wahl von Handlungsmitteln und der Bewältigung von Folgeproblemen.

Kurzgeschichte der Eugenik: Der Begriff der Degeneration

Um nachzuvollziehen, warum die Eugenik im Nationalsozialismus zu Sterilisation und Euthanasie führte, wie auch im Transhumanismus ab 2020/21, ist die Einführung des Begriffs der Degeneration in der Politik von Bedeutung. Für den Transhumanismus sind weitere Begriffe von Bedeutung wie Ressourcenknappheit und Überbevölkerung, die bereits in den 1950er Jahren den Diskurs mit bestimmten, wie ich weiter unten noch zeigen werde.

Die Degeneration in der politischen Debatte

Während die Degeneration der Bevölkerung im 19. Jahrhundert ein Problem für die Politik darstellte, das sie sich nicht erklären konnte, ist sie im 21. Jahrhundert Ziel der Politik. Durch die Bologna-Reform an den Hochschulen ist die Qualität der Studiengänge massiv gesunken. Auswendiglernen statt Denken ist das Motto, in den letzten Jahren kam die Cancel Culture hinzu, die den wissenschaftlichen Diskurs, der eigentlich Voraussetzung aller Wissenschaft ist, verbietet und Wissenschaft durch Ideologie ersetzt. Ideologisch gefärbte KI soll Bevölkerung und Studierenden zusätzlich die Recherchearbeit abnehmen, Wissenslücken aufspüren und auffüllen. Der Mensch von Morgen soll also weder seine Wissenslücken selbständig füllen können, noch selbständig recherchieren oder denken können. Bereits heute gibt es junge Erwachsene, die keine Schreibschrift mehr gelernt haben.

Im Gegensatz zum 19. Jahrhundert will die Politik des 21. Jahrhunderts eine Degeneration der Bevölkerung und der Studierenden herbeiführen und implementieren, die im 19. Jahrhundert noch als Problem gesehen wurde und zu Strategien der Abwehr der Degeneration führten. Im 19. Jahrhundert wurde außerdem noch großen Wert auf die Quantität der Bevölkerung gelegt, da viele Bauern, Handwerker, Soldaten und später auch Arbeiter in den Fabriken für Wohlstand und Verteidigung eines Landes sorgten.

Durch die Industrialisierung und die Konzentration großer Teile der Bevölkerung um die Fabriken, die Verarmung und die harten Arbeitsbedingungen in den Fabriken breiteten sich Probleme wie Seuchen, Alkoholismus und Verwahrlosung der Kinder aus, die während der Arbeit der Eltern alleine zu Hause waren und weder versorgt noch gefördert werden konnten, sodass körperliche und geistige Entwicklungsstörungen um sich griffen, die allerdings nicht als Folge der harten Arbeit, der mangelnden Hygiene und der mangelnden Fürsorge galten, sondern als Degenerationsprozess der Bevölkerung fehlgedeutet wurden.

Der Begriff der Degeneration als Voraussetzung zum Aussortieren von Menschen

Während sich die frühen Ideologien zur Menschenzucht auf die Züchtung von starken und intelligenten Menschen beschränkten, wurde der Begriff der Degeneration Teil der Negativauswahl, die dann im Nationalsozialismus in der Sterilisation und in der Tötung behinderter Menschen und „niederer Rassen“ gipfelten.

Die Biologisierung der Menschenzucht
Charles Darwin und die Folgen

Charles Darwin (1809-1882) definierte den Menschen als Gegenstand der Auslese. Alle Lebewesen stammen nach Darwin von einem Stammbaum ab. Vor Darwin galt die Art als feststehende Konstante mit individuellen Abweichungen. Darwins Untersuchungen legten jedoch nahe, dass eine Art veränderlich ist. Die Art passe sich an ihre Umgebung an und die Nachkommen einer Art können sich in manchen Merkmalen bereits von ihren Vorfahren unterscheiden. Artabweichungen und die Divergenz der Abweichungen führte Darwin auf den Kampf des Überlebens zurück. Der Daseinskampf sei die Ursache der „natürlichen Selektion“. Nur der Tüchtigste überlebe. Eine wirksame Strategie des Überlebens sei die sexuelle Zuchtwahl.

Auch wenn Darwin die Evolution als grundsätzlich vorwärtsgerichtet beschreibt, sei bei Kulturvölkern auch ein Rückschreiten möglich, wenn niederstehende, lasterhaftere, leichtsinnige Menschen sich schneller vermehren als andere. Darwin führte hier auch die Definition des Monströsen ein, das Monströse mit seinen extremen Abweichungen könne sich auch in der ganzen Bevölkerung ausbreiten. Darwin führte hier die Anormalität als Gesetzmäßigkeit bei der Entstehung von Leben ein. Das führte in Folge zu biologisch begründbaren eugenischen Konzepten und Strategien.

Noch vor den Vererbungsgesetzen ließen Darwins Theorien radikalere Eingriffe nötig erscheinen, anstelle von individuellen Heilungen.

Durch die Selektions- und Evolutionstheorie Darwins ließen sich Wertsetzungen und die daraus folgenden Handlungen wissenschaftlich herleiten.

In Verbindung mit dem Utilitarismus findet expansiver Szientismus Niederschlag in den Werten: Das Individuum wird abgelöst durch die Gattung.
Diese Abstraktion und der Begriff der Erbmasse führten zu Veränderungen in Politik, Ethik und Wissenschaft, die biologische Lösungen vor soziale und gesellschaftliche Lösungen stellten.

Damit richteten sich die neuen Ethiken gegen die christliche Individualethik und den Gleichheitsgrundsatz der Aufklärung.

Begriffsentwicklung: Eugenik und Rassenhygiene –
Francis Galton – der Begründer der Eugenik

Als Begründer der Eugenik gilt Francis Galton (1822-1911), der Cousin Charles Darwins. Er entwickelte aus Darwins Theorie der Entwicklung der Arten sein Konzept zur Verbesserung der Arten „Genie und Vererbung“. Auch entwickelte er wie Darwin eine Kurvenlandschaft des Normalen in der Bevölkerung zur Bemessung der Abweichung.

Galtons Forderung nach einer künstlichen Selektion stellt ihn vor ein forschungsmethodisches Problem, die Daten der „Zuchtwahl“ zu erfassen.

Nach Galton könne die Reputation eine messbare Größe sein, er sieht die guten Eigenschaften nicht gleichmäßig auf die Bevölkerung verteilt, sondern sie häuften sich in bestimmten Familien. Die Fähigkeiten leitete er vom Genie ab, Befähigungen für bestimmte Berufe würden weiter vererbt.

Er entwickelte die Theorie der „reinen Typen“, die besonders für den Überlebenskampf geeignet seien und deren Eigenschaften besonders harmonisch abgestimmt bei einigen Menschen vorkommen. Aus dieser Mischung leitete er den Idealtypus ab. Der Mensch im Allgemeinen befinde sich zwischen Genius und Idiotie.

Im Nationalsozialismus führten die Ärzte dann zahlreiche Vermessungen der verschiedenen Ethnien
durch, um ihre Rassentheorien zu begründen.

Kurzgeschichte der Eugenik: Auslese auf der Ebene der Keimzellen
August Weismann

Der Zoologe August Weismann (1834-1914) veröffentlichte 1904 seine umfassende Vererbungstheorie. Er verbindet sie mit der Selektionstheorie.

Weismann studierte die Vererbung an Einzellern. Er ging durch seine Beobachtungen unter dem Mikroskop von einer unsterblichen chromatischen Substanz aus, die die Einzeller durch Teilung an ihre Nachkommen weitergeben. Diese Theorie überträgt er auf Mehrzeller. Weismann glaubte, die Keimzellen seien unveränderbar und könnten sich bei allen Lebewesen unendlich durch Teilung vermehren. Hier unterscheidet er sich von Darwin, der eine Änderung der Arten bereits bei direkten Nachkommen beobachtet hatte.

Die Kultur der Menschen rege nach Weismann abwärts gerichtete Keimlinien an. Die Humanität störe deswegen den natürlichen Selektionsprozess. Entfällt so die Regulation auf natürlichem Wege, müsse sie künstlich angeregt werden.

Geschichte der Eugenik: Alfred Ploetz – Rassenhygiene

Was in England Francis Galton unter dem Begriff der Eugenik zusammenfasste, deckt sich mit dem Begriff des deutschen Arztes Alfred Ploetz (1860-1940) der Rassenhygiene. Die internationale Eugenik-Elite benutzte beide Begriffe synonym.

1905 gründete Ploetz die erste eugenische Gesellschaft für Rassenhygiene.

Ploetz vertat die an Darwin angelehnte Theorie, dass Zeugung nicht dem Zufall überlassen werden sollte, sondern sich an die Zeit und an die Wissenschaft anlehnen müsse.

Wenn missgebildete Kinder trotzdem nicht verhindert werden könnten, solle man sie einem sanften Tod zuführen, z.B. mit Morphium.
Ärzte sollten zur Beurteilung des Erbwertes und des Fortpflanzungsrechts herangezogen werden und die Entscheidung über Leben und Tod treffen können.

Züchtungsideologien der Sexualmoralisten

Kurzgeschichte der Eugenik

Zu den Züchtungsvorstellungen der Eugeniker kamen die Züchtungsideologien von Sexualmoralisten.

Die Eugeniker und Sexualmoralisten bildeten eine Schnittmenge, in der die Sexualmoral die Vorbedingung der Eugenik sei.

So sollten z.B. nach dem Sexualmoralisten Christian von Ehrenfels (Philosoph und Begründer der Gestaltpsychologie) „rassisch wertvolle Männer“ in Frauenverbänden verweilen, so könnten sie auf diese Weise 1000e Kinder zeugen.

Es bildeten sich eugenische Bünde, wie die Nordische Bewegung, die Bewegung Mittgart „zur Erneuerung der germanischen Rasse“ und ähnliche Bünde wie die „zur Züchtung einer Rasse von Blonden und Blauäugigen“ in denen sich Frauen und Männer bis zur Schwangerschaft treffen sollten.

Eugenik nach 1945
Julien Huxley und der Transhumanismus

Nach den Euthanasieprogrammen der Nationalsozialisten traf sich die eugenische Welt-Elite bereits in den 1950er Jahren wieder um Julien Huxley (Biologe und Bruder von Aldous Huxley), der den Transhumanismus begründete. Der Transhumanismus ist eine eugenische Ideologie der Mensch-Maschine-Verschmelzung und des genetisch optimierten Menschen, die sich stark an den Nationalsozialismus anlehnt. Der Transhumanismus definiert den homo sapiens sapiens als Untermenschen sowie den mit neuen Technologien veränderten und ausgestatteten „Menschen“ als Übermenschen.

Die internationalen Eugeniker, die schon Hitlers Menschenversuche unterstützten, beschlossen die Eugenik zur Bevölkerungskontrolle und zur Optimierung der Bevölkerung aufgrund des Entsetzens über die Sterilisations- und Euthanasieprogramme der Nazis zunächst ruhen zu lassen, bis Gras über den Nationalsozialismus gewachsen ist.

Sie machten sich allerdings damals bereits Gedanken um den Bevölkerungszuwachs, der um die Jahrtausendwende erreicht sein würde. So schrieb Aldous Huxley in seinen Essays von 1959 „Wiedersehen mit der schönen neuen Welt“, eine Reflexion seines Romans „Schöne neue Welt“:

„Die kürzeste und und breiteste Straße zum Albtraum der „schönen neuen Welt“ führt wie gesagt, über Überbevölkerung und die beschleunigte Vermehrung der Menschheit – zwei Milliarden achthundert Millionen heute, fünf Milliarden fünf Millionen um die nächste Jahrhundertwende, wobei der größte Teil der Menschheit vor der Wahl zwischen Anarchie und totalitärer Kontrolle stehen wird. Aber der wachsende Bevölkerungsdruck auf die verfügbaren Rohstoffe und Nahrungsmittel ist nicht die einzige Kraft, die uns dem Totalitarismus zutreibt. Dieser geheime biologische Feind der Freiheit ist mit unermeßlichen Kräften verbündet, welche gerade durch diejenigen Fortschritte der Technologie entstehen, auf die wir am stolzesten sind.“
(Wiedersehen mit der schönen neuen Welt- Aldous Huxley, Piper)

Während die Eugeniker bis ins letzte Jahrhundert die Bevölkerung zu mehren versuchten, um Vorteile in der Ökonomie und im Krieg zu erlangen, beschäftigen sich die Eugeniker heute mit der Bevölkerungsreduktion aus Angst vor Überbevölkerung und Ressourcenknappheit. Hinzu kommt, dass die KI und die Robotik den Menschen in weiten Teilen ersetzen soll, der Mensch also für die eugenische Welt-Elite nicht mehr nützlich ist, sondern eine finanzielle Belastung darstellt.

In der Politik der Transhumanisten und einschlägiger NGOs erreichte die Eugenik ihren derzeitigen Höhepunkt mit geforderten Verhaltens-, Bewegungs- und Fortpflanzungseinschränkungen, wie z.B. die Bewerbung von Gentherapien in Schwangerschaften oder die Bewerbung von Pubertätsblockern für Kinder und Jugendliche sowie in Berechnungen wie viel CO2 ein Baby im Laufe seines Lebens produziert.

Nahezu zeitgleich mit den Werbekampagnen gegen eine Mutterschaft und Nachkommenschaft sowie gegen das Entwickeln einer erwachsenen, sexuellen Identität im Westen, meldete China, technisch funktionsfähige Gebärmaschinen entwickelt zu haben.

Der groß angelegte Menschenversuch seit 2020/21 der eugenischen Welt-Elite soll laut kanadischer Studie inzwischen bereits 30 Millionen Menschenleben gekostet haben.

„„Im Jahre 1931, als ich „Schöne neue Welt“ schrieb, war ich überzeugt, dass wir noch viel Zeit hätten. Die völlig organisierte Gesellschaft, das wissenschaftliche Kastensystem, die Abschaffung des freien Willens mittels methodischen Konditionierens, die durch regelmäßige Verabreichung pharmakologisch hervorgerufene Glückseligkeit annehmbar gemachte Versklavung, die in nächtlichen Schlafunterrichtskursen eingetrichterten Glaubensartikel – das alles würde wohl einmal kommen, aber nicht zu meiner Lebenszeit, nicht einmal zu der meiner Enkel. Ich weiß das genaue Datum der in meiner „Schönen neuen Welt“ erzählten Ereignisse nicht mehr; aber sie spielten sich irgendwann im 6. oder 7. Jahrhundert nach F. (Ford) ab. … Siebenundzwanzig Jahre danach, in diesem dritten Viertel des 20. Jahrhunderts n.Chr. und lange vor dem Ende des 1. Jahrhunderts n. F., denke ich beträchtlich weniger optimistisch denn damals als ich „Schöne neue Welt“ schrieb (Anm. der Autorin: Huxley glaubte, die Menschen würden in der Zwischenzeit (nach dem Krieg) das Beste aus der Unordnung des Liberalismus und der viel zu ordentlichen schönen neuen Welt machen, in welcher völlig reibungsloses Funktionieren keinen Raum für Freiheit oder persönlichen Unternehmungsgeist ließe). Die Prophezeihungen von 1931 werden viel früher wahr als ich dachte. Die selige Zeit aus zu wenig Ordnung und dem Albtraum aus zu viel Ordnung hat nicht begonnen und scheint nicht beginnen zu wollen. Zwar erfreuen sich die Menschen im Westen vereinzelt noch immer eines großen Maßes an Freiheit … In der übrigen Welt ist die Freiheit des Individuums schon verschwunden oder ganz offensichtlich im Verschwinden begriffen. Der Albtraum totaler Organisation, den ich ins 7.Jahrhundert n. F. gelegt hatte, ist aus der ungefährlich fernen Zukunft herausgetreten und erwartet uns nun unmittelbar vor unserer Tür.“ (1959, A. Huxley, Wiedersehen mit der Schönen neuen Welt)

Datensammlungen und eine totale Ordnung, wie mit der Planung von Smart Cities, digitaler Patientenakte, digitaler ID, Smart Homes, digitalem Geld pp., sind Teil der Eugenik und Bevölkerungskontrolle und in den letzten fünf Jahren juristisch und organisatorisch vorbereitet worden.

Weiterführende Quellen und Fachliteratur:

Maren Lorenz – Menschenzucht – Wallstein

Rasse, Blut und Gene: Geschichte der Eugenik und Rassenhygiene in Deutschland (suhrkamp taschenbuch wissenschaft), Weingart, Kroll, Bayertz

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