Szientismus (lat.: Szientia: Wissen oder Wissenschaft) ist eine Ideologie, die komplexe Themen auf angeblich exakte naturwissenschaftliche Methoden beschränken will. Diese Reduktion soll z.B. auch Anwendung beim Menschen oder in der Kunst finden.
Zustimmung fand der Szientismus bei dem französischen Biologen Félix le Dantec (1869-1917), der glaubte, mit naturwissenschaftlichen Methoden lassen sich alle Fragen lösen.
So glauben Anhänger des Szientismus z.B., die naturwissenschaftlichen Methoden seien auch für die Humanwissenschaften, die Geisteswissenschaften, die Politik und die Kunst anwendbar.
Der Nationalsozialismus, der Sozialismus, die Coronakrise und die Klimakrise waren und sind autokratische Systeme mit szientistischer Ausrichtung. Der Nationalsozialismus strebte z.B. mit seiner biologischen und medizinischen Ausrichtung eine biologisch-eugenische Utopie an, ähnlich wie die Pandemiepolitik im 21. Jahrhundert oder die Klimapolitik mit ihrer Ausrichtung auf geologisch-physikalische Vorgänge.
Kritik am Szientismus als zu reduktionistisch und nur auf einige wenige bestimmte Fragestellungen begrenzt, übten u.a. Hegel, Friedrich A. von Hayek und Karl Popper.